Backstage bei der Fashion Week, das ist wie im Auge eines Hurrikans zu sein. Zehn Minuten vor der Show herrscht das absolute Chaos. Last-Minute Fittings, Models, die ihr Hair & Make-up bekommen. Jeder läuft wie wild umher. Und dann, wenn die Show losgeht, ist Stille. Als ob man sich in dem Auge befindet. Ruhe, Konzentration. Die Show ist vorbei und das Chaos geht wieder los. Presseinterviews, Interviews mit den Designern oder Models. 

 

Die Fashion Week, das ist ein Mikrokosmos voller Farben und Dramen, ohne Pünktlichkeit und die Woche einfach zu überleben, ist das Ziel. 

Ein grober Eindruck davon, was auf einer “kleineren” Fashion Week vor sich geht, kann anhand der Zahlen der Fashion Week in Australien verdeutlicht werden. Und dabei handelt es sich tatsächlich um eine kleinere Version der Fashion Weeks in Paris, Mailand oder New York. Dennoch werden 43 Shows von 67 Designern gezeigt, die Kleidungsstücke werden von 1.080 Models präsentiert. Wahrscheinlich werden 30.000 Gäste die Shows besuchen, 400 Fotografen anwesend sein, 500 freiwillige Helfer und die Blogger zählt man schon gar nicht mehr. 

 

Backstage ist dieser Trubel nicht anders. Menschen rennen herum, Models werden für die Show fertiggemacht und sind spät dran, weil sie vorher auf einer anderen Show gelaufen sind. Sie werden angezogen, bekommen Hair & Make-up, manchmal sogar alles gleichzeitig. Es werden Bilder von den Looks gemacht, die Models werden interviewt. Eventuell wird ein Look mit einem anderen Model getauscht, weil es so besser passt, oder weil jemand zu spät ist. Sehr aufregend alles, aber ein hartes Stück Arbeit. Warten, geduldig sein, trotzdem nett bleiben, nicht gestresst wirken, gut aussehen dabei. Und auf sich selbst achten, trinken und essen nicht vergessen. 

 

Bloß nicht stolpern, bloß nicht hinfallen. Für gewöhnlich geben die Designer letzte Anweisungen vor der Show, wie der Walk sein soll, was die Models verkörpern sollen. 

Fotograf Artur Nechaev fühlt sich backstage zu Hause. In seinen Bildern fängt er das Chaos ein und lässt es mit Leichtigkeit entspannt aussehen. Er ist in der Lage, diese Momente zu erwischen, in denen Models selbstbewusst und ruhig aussehen, es keinen Stress gibt und alles nur ein Modespektakel ist. Eine Show, die inspiriert und widerspiegelt, welche Arbeit in dieses Projekt gesteckt wurde, wie viele Stunden Vorbereitung es gab und welche Vision der Designer hatte. Last-Minute Touch-ups an Hair & Make-up. Die Models, wie sie in einer Reihe stehen, kurz bevor es losgeht. Lachende Gesichter. 

 

Am Ende sind es ca. 10 Minuten Rampenlicht, 10 Minuten pure Mode. Aber da wir nun alle wissen, was noch dahinter steckt: Ist es nicht viel mehr als nur das?